Wartburgkreis

Im 19. Jahrhundert gehörte das Gebiet des heutigen Wartburgkreises in großen Teilen zum Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. Eine Reihe von Gemeinden um Bad Salzungen, Bad Liebenstein, die Exklaven Oberellen und Dietlas gehörten zum Herzogtum Sachsen-Meiningen. Die Gemeinde Barchfeld nimmt eine Sonderstellung ein, sie bildete bis 1866 eine Exklave von Hessen-Kassel und gehörte dann zum Königreich Preußen. Der nordwestliche Teil mit Treffurt und seinen heutigen Stadtteilen Großburschla, Schnellmannshausen (anteilig) und Falken gehörte seit dem Jahr 1817 zum Königreich Preußen, Landkreis Mühlhausen. Der nordöstliche Teil, die Hörselbergregion und Ruhla gehörten zum Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha.

Nach dem Ersten Weltkrieg führte die Zusammenlegung der Einzelstaaten zur Gründung des Freistaates Thüringen am 1. Mai 1920, wobei jedoch die zuvor preußischen Gebiete ausgespart blieben.

Durch die Thüringische Regierung wurde 1921 die erste Kreiseinteilung durchgeführt. Eisenach wurde kreisfreie Stadt, der Großteil des heutigen Kreisgebietes bildete den Landkreis Eisenach, zu dem noch bis 1945 die Exklave Ostheim vor der Rhön gehörte. Die Stadt Bad Salzungen und ihre Nachbarorte wurden dem Kreis Meiningen zugeteilt. Zum damals hessischen Kreis Herrschaft Schmalkalden gehörten die Orte Bairoda und Barchfeld.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Exklave Ostheim vor der Rhön an Bayern abgetreten: Am 15. Juni 1945 vereinbarten die US-Militärkommandanten von Meiningen und Bad Neustadt/Saale, dass die besetzte Stadt Ostheim administrativ bei Bad Neustadt verbleiben solle. Das Land Thüringen nahm 1947 diese Preisgabe Ostheims hin, ohne offiziell auf die Stadt zu verzichten.

Die Gründung der DDR am 7. Oktober 1949 führte zu einer ersten Verwaltungsstrukturreform im Jahr 1950. Der neu entstandene Kreis Bad Salzungen wurde aus dem nordwestlichen Teil des Kreises Meiningen (Bad Salzungen und Nachbargemeinden) sowie dem südlichen Teil des Kreises Eisenach, dem Eisenacher Oberland, zusammengefügt. Noch verblieben die Stadt Treffurt mit den Nachbarorten Großburschla, Schnellmannshausen (anteilig) und Falken im Kreis Mühlhausen.

Eine erneute Verwaltungsreform führte 1952 zur Bildung der Bezirke Erfurt, Gera und Suhl. Im Zuge dieser Reform gelangte das Gebiet um Behringen zum Kreis Bad Langensalza, die Stadt Treffurt und Nachbarorte wurden zum Kreis Eisenach abgegeben. Der Kreis Eisenach gehörte fortan zum Bezirk Erfurt, der Kreis Bad Salzungen zum Bezirk Suhl. Diese Verwaltungsstruktur währte bis zur Kreisgebietsreform in Thüringen im Jahr 1994.

Der Wartburgkreis entstand am 1. Juli 1994 auf Grundlage des Gesetzes zur Neugliederung der Landkreise und kreisfreien Städte in Thüringen vom 16. August 1993 durch die Zusammenlegung der Kreise Eisenach und Bad Salzungen sowie der Gemeinden Behringen, Craula, Reichenbach, Tüngeda und Wolfsbehringen des Kreises Bad Langensalza.

Das Landratsamt hatte seinen Sitz zunächst in Bad Salzungen und Eisenach. Mit dem 1. Januar 1998 wurde die Stadt Eisenach kreisfrei und Bad Salzungen alleinige Kreisstadt.

 

Quelle: Wikipedia